neuseeland nordinsel zweiter teil (ostküste)

die überfahrt auf die nordinsel

unsere fähre hatten wir auf empfehlung hin früh voraus gebucht. der vormittag gestaltete sich sehr gemütlich, denn die fähre verliess den hafen in picton erst um 14.00h. die sonne schien während der ganzen überfahrt, und wir genossen sie in vollen zügen. nach der ankunft in wellington dreieinhalb stunden später stellten wir fest, dass seit unserem letzten besuch in wellington mehr reisende unterwegs waren. die sommerferien hatten begonnen. entsprechend mühe hatten wir, in wellington eine passende unterkunft zu finden. so ein engpass kommt ab und zu vor. wir waren für die suche einer unterkunt etwas spät dran. die touristeninformation hatte schon geschlossen, was alles etwas erschwerte. etwas abseits von wellington, in mana, fanden wir ein nettes b&b (bed and breakfast), das von einer ganz alten dame geführt wird. den abend verbrachten wir vorallem mit planen unserer letzten etappen. zu sehen gäbe es noch vieles, wir mussten wieder einmal prioritäten setzen:

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wellington: riesentintenfisch

von mana aus gings nochmals in die stadt wellington, wo wir zunächst den neu ausgestellten riesentintenfisch betrachten konnten, der über vier meter gross war. re beeindruckte die riesigen tentakeln, die neben den saugnäpfen auch drehbare dornen oder haken besassen, um ein opfer besser packen zu können. weiter hatte dieser riese einen schwarzen schnabel, der von einem papagei stammen könnte, und mit dem er jeweils seine beute zerkleinert haben muss. der fang aus der tiefe in der nähe der antarktis ist einem forscherteam zufällig geglückt. das team hat die grösse der augen gemessen und hielten daran fest, dass es weltweit das tier mit den grössten augen sein muss. neben dem tintenfisch lief ein dokumentarfilm, der auch zeigte, wie das tier gefangen und erforscht wurde. es war ein sehr spannender moment.

napier


kurz vor napier kauften wir früchte und gemüse in einem für neuseeland typischen shop an der strasse ein. hier kann man günstige und frische produkte einkaufen. die kirschen waren uns allerdings zu teuer (das kilo über 19 dollar). ein backpackers war schnell gefunden. speziell daran war, dass es sich in einem ehemaligen gefängnis befand. es versprach eine spannende angelegenheit zu werden. unsere zelle war mit einem massiven sperrbolzen und einem vorhängeschloss versehen. das war aber alles, welches an eine zelle erinnerte. im zimmer war eine toilette, ein kleines lavabo und ein doppelbett. es war einfach eingerichtet. zu abend kochten wir uns polenta mit blaukäse. dazu gab es einen tomaten- und gurkensalat und ein eine aufgeschnittene avocado mit zitrone. nach dem abwasch machten wir einen rundgang durch das gefängnis. dabei hatten wir ein merkwürdiges gefühl – zwischen ehrfurcht, spucky und gräuelerregend. hier sassen vor jahren wirklich menschen, waren zum tode verurteilt und wurden anschliessend am galgen exekutiert. draussen hing noch immer der strick am galgen und auf der anderen seite war noch ein grabstein erkennbar. an einer tafel wurde über die gräueltaten der insassen berichtet. ein foto einer frau war abgebildet. (minnie dean) . später konnten wir im internet in erfahrung bringen, dass minnie dean kinder für geld in ihre obhut genommen hatte und sie diese unter schlechten bedingungen aufzog. sie wurde festgenommen als sie eine zugfahrt mit einer schweren hutschachtel unternahm. beim verlassen des zuges bemerkte jemand, dass die hutschachtel viel leichter war als vorher. später fand man bei den gleisen ein totes baby....

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am nächsten morgen besuchten wir das zentrum der stadt, das für seine art-deco architektur berühmt wurde. simi war begeistert und machte von fassaden, türen und fenstern zahlreiche kunstfotos.

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taupo

die nordinsel ist stark geprägt vom vulkanismus. unsere weiterreise brachte uns zum grössten binnensee neuseelands, der ebenfalls ein erloschener vulkan darstellt.  

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taupo, mondkrater

wir machten uns startklar und gingen den "craters of the moon walk". die bizarre landschaft mit den vielen dampfenden erdlöchern lässt tatsächlich auf eine mondlandschaft schliessen. es roch überall ziemlich nach schwefel. wir nahmen uns reichlich zeit zum fotografierten und staunen.

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simi fand auf der karte einen lookout, den wir zusammen besuchen wollten. es stellte sich heraus, dass wir dort eine wunderbare sicht auf ein dampfkraftwerk hatten. wir kennen keine solche kraftwerke in der schweiz. erdwärme wird ausgenutzt, um strom zu produzieren.


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rotorura

in rotorua buchten wir eine abendveranstaltung der maoris mitai und besuchten zuerst die geothermen von whakarewarewa. (wir haben uns noch nicht an die schwierigen namen der maori gewöhnt. zehnmal laut vorlesen whakarewarewa, dann gehts). wir interessierten uns vorallem für die geysire. im reiseführer war zu lesen, dass sie 30m hoch speien können. leider durften wir dies nicht miterleben. es war trotzdem interessant und spektakulär: es blubberte, dampfte, spritzte und roch überall.

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um 17.45 h werden wir von einem bus abgeholt, der uns ins dorf der mitai brachte. zuerst sang in einem zelt ein alter maori lieder zu einer musik-cd. wir bestellten je ein glass weisswein und warteten bis sich der raum mit den ca 20 tischen gefüllt hatte. ein maori begrüsste uns in allen landessprachen. sogar schweizerdeutsch konnte er ein paar worte aus seinem repertoire rezitieren. zunächst mussten wir für unser volk, dem volk der 17 nationen, einen führer bestimmen. dieser hatte dann dem maorivolk eine rede vorzutragen. wir fanden mit "tui" einen jungen australier, der das gerne für uns übernahm. dann gings zum eigentlichen maori-dorf. wir waren aufgefordert uns zum fluss hinunter zu bewegen, wo wir die maori in einem kriegsschiff beobachten konnten. am fluss kam ein kanu, das von einem führer mit verschiedensten komandos geführt wurde. acht maoris paddelten im takt und führten alle befehle exakt aus. manchmal machten sie grausame grimassen. simi und ich mussten lachen, auch als einer sein paddel wie ein gewehr in den anschlag nahm und auf uns schoss.
später hatten wir in einen offenen saal unsere blicke auf ein nachgestelltes maori-dorf gerichtet. die vorstellung begann mit gesang und tanz. ein maori kämpfer erschien und machte mit seiner waffe furchterregende schläge und bewegungen. er gab auch verschiedene komische geräusche von sich. er legte unserm führer ein farnzweig vor die füsse und distanzierte sich vorsichtig. dieser farnzweig galt als einladung und wird von unserm führer nur aufgehoben, wenn unser volk mit friedlichen absichten zu besucht kommt. also nahm "tui" das blatt in die hand. der führer der maori präsentierte in maori seine rede, was als grosse kunst gilt. jetzt war "tui" an der reihe: er bedankte sich für die einladung und unterstützte verbal die idee, dass die mitai die maori-kultur aufrecht erhalten. der führer und "tui" machten "ein hungi". es ist die begrüssungsform, bei der sich die nasen und stirne zweimal sanft berühren. die augen werden dabei geschlossen. die maori machten anschliessend einen haka tanz und stellten uns die verschiedenen waffen und trainingsmethoden vor. für die frauen zeigten uns ein perkussionsinstrument, das aus zwei weissen bällen besteht, die mit einer kordel rhythmisch auf verschiedene hautpartien (schulter, elle etc.) sanft geschlagen wurden. es war sehr eindrücklich, zu sehen welche rhythmen sich damit realisieren lassen. das ganze ging ganz schnell. dabei wurde viel getanzt und gesungen. es war richtig schön.

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gleich ausserhalb des zeltes konnten wir unser festmahl sehen: ein hangi - ein typisches maori-gericht. fleisch und gemüse, kartoffeln waren in alufolie und in tücher eingepackt und hingen über heissen steinen. es gab huhn und lamm, süsse kartoffeln und verschiedene gemüse und beilagen. es war sehr lecker.
ein versuch wert, das einmal selber auszuprobieren.

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maori-kultur

neben hangi, hungi und hacka kennen die maori auch verschiedene handwerkskünste, wie zum beispiel die holzschnitzerei, das flechten von taschen und das bearbeiten von jade-stein. der grünstein ist ein begehrtes souvenir. interessant daran ist vorallem, dass jeder stein in seiner art unterschieldlich ist und es trotzdem je nach form ganz speziefische bedeutungen gibt. simi war so angefressen, dass sie von jeder bedeutung einen stein kaufen wollte.   

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white island

ca. 80 km führten von rotorua nach whakatane. per schiff gings ca. 1.5 h durch eine ziemlich aufgewühlte see. vielen wurde es dabei schlecht und die crew hatte die hände voll damit zu tun, den opfern tüten zu bringen und sie zu betreuen. der käpten hatte sich zwar einen kurzen moment überlegt, ob er wegen den vielen leuten, denen es übel wurde, nicht umkehren sollte. doch wir schafften es bis zur insel. dort erhielten wir einen gelben plastikhelm und eine gasmaske mit aktivfilter. der helm war dazu vorschrift, weil der vulkan immer noch aktiv ist und jederzeit steine und geröll in der luft herumfliegen könnte. die gasmakse war nicht vorschrift, war aber wegen den kurzzeitigen starken reizen des schwefels im rachen sehr hilfreich. die tour war im gesamten nicht wahnsinnig spannend. wir hatten beide das gefühl, dass uns der tongariro vorallem wegen den vielseitigen farben mehr beeindruckt hatte. vielleicht hätten wir die white island vor dem tongariro besuchen sollen, dann wäre es vielleicht umgekehrt gewesen. beeindruckt hatten uns auf jeden fall auf der white island, der drachen – eine steile bergschlucht aus der zuunterst ein drösender dampfstrahl empor schoss und der kratersee, der angeblich seine farben von grau zu grün und smaragtfarben ändert. heute war er ziemlich grün.

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hotwater beach

eine letzte etappe führte uns zum hotwater beach. eine heisswasserquelle liegt am strand. wenn hier am richtigen ort ein loch gegraben wird, kann sich das warme wasser mit dem meerwasser mischen. ein heiteres badevergnügen also.
um 11:45 fuhren wir los, mit schaufel ausgerüstet. unser ziel der hot water beach. dort angekommen hätten wir den beach viel eher als crowded beach bezeichnen müssen. es standen soviele leute da, dass es keine frage war, wo es zu graben galt. re liess von den vielen leuten sich nicht beeindrucken und begann am rande zu graben. das wasser, das in den pool einlief war leider kalt. re hoffte, das in der tiefe wärmeres wasser vorhanden war und schaufelte eine ganze weile lang weiter bis er blasen an seinen händen feststellte. während dessen machte simi ein paar fotos, und wir konnten eine grosse show der wilden delfine beobachten. sie machten viele tolle staunts. re etwas betrübt und legte sich einfach in den kalten pool und wartete die flut ab, denn dann meinte er, würde das warme wasser keinen direkten weg ins meer finden und in seinen pool fliessen. viele leute kamen vorbei und fragten, ob unser pool warmes wasser hätte. wir verneinten stets. im pool rechts von re, war sehr heisses wasser. drei jungs verliessen diesen pool, weil es ihnen zu heiss war. wir bauten einen kanal zu diesem pool und liessen unseren pool mit heissem wasser vollaufen. jetzt gesellte sich auch simi in den pool. es war sehr angenehm , und wir genossen es eine ganze weile lang. gott sei dank fragte jetzt niemand mehr nach unserm warmen wasser. simi meinte, sie hätte jetzt mit sand und wasser ein peeling pur erhalten.

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auckland

hier endete unsere neuseeland reise, wo sie auch begann. wir erfuhren, dass es in der schweiz sehr kalt ist. in auckland ist es mittlerweilen richtig sommer mit temperaturen um 25°c. oooahhh ein toller temperatursturz erwartet uns. zum glück gibt es in auckland die -5° celsius bar. der name hielt sein versprechen: wir durften uns eingepackt in mäntel, handschuhen und mützen für 20 minuten akklimatisieren und bestaunten die in der bar aufgestellten eisskulpturen. dazu wurde uns einen drink serviert. das spezielle daran war, dass auch das glas aus eis geformt war.

einige eindrücke von der stadt aus sicht des towers.

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