Thailand II
nochmals tauchen

unter all den strapazen und dem vielen wasser in den letzten monaten hat mein motorrad ziemlich gelitten. der tacho steht über 35'000km. das material arbeitet. ich kann nicht alles selber warten und reparieren, was im moment ansteht. in chiang mai finde ich aber einen mechaniker, dem ich vertrauen schenke. ein deutscher hat sich hier vor zig jahren niedergelassen und sich einen namen gemacht. die gabel, die seit pakistan noch nur leicht verbogen ist, lasse ich richten. es wird geschmiert und brems- sowie die kühlflüssigkeit gewechselt.


gabel wird montiert

thailand ist für die gute küche berühmt, und ich lasse mir schon das eine oder andere gramm für härtere zeiten anlegen. so absolviere ich auch einen kochkurs und weiss zumindest jetzt, was ich in den restaurants bestellen muss. das ist ein grosser vorteil, wie ich mir später eingestehe: man isst noch besser und wahrscheinlich auch etwas mehr.


meister am werk

eigentlich hätte ich es eilig, habe ich für die rundreise durch südostasien eineinhalb monate geplant. seit dem start von kuala lumpur ist die zeit wie im fluge vorbei geeilt. so gerate ich fast zwei monate ins hintertreffen. trotzdem will ich ein paar zwischenstationen einschalten und dokumentieren:

 

sukothai und ayuttaya
die kulturstädte, die den ursprung von thailand markieren sind höchst interessant. ich habe einen grossen vorteil. ich bin nun schon lange in asien unterwegs und kann in den tempelbauweisen gewisse analogien zu andern tempel asiens finden. seien es die typische kuppenform indischer tempel oder steile treppen kambodschas oder gar die steinerne dachplatten analog der muslimischen architektur persiens.


khmer tempel, stil aus kambodscha


hier in thailand wurden die tempelanlagen als parks angelegt. es sind heute noch orte der ruhe und besinnung, die zum nachdenken, entspannen und verweilen einladen.


den buddha-statuen entkommt man nicht

bangkok
noch immer finde ich nicht wirklich gefallen an dieser stadt. obwohl ich mich mit dem töff immer besser darin zurecht finde und mir ein deutscher pensionierter in einer langen diskussion eine andere sicht aufzeigt. die 'polis' ist diesmal leer ausgegangen, hat wiederum aber des öftern wieder probleme gemacht.

insel ko tao
auf der reise in den süden mache ich einen mehrtägigen tauchstop. dazu parke ich das motorrad beim hafen und kaufe mir eine fahrkarte für eine romantische nachtfahrt per boot auf die insel. zuvor werde ich beim nachtessen spontan von einer frau angesprochen. das gespräch endet mit einer einladung zusammen zu essen und mit einem kleinen ausflug zum strand, wo wir zu dritt die sonnenuntergangsstimmung bei einem kaffee geniesen. ich bin zutiefst beeindruckt und muss eine träne beim abschied unterdrücken. diese immerwährende freundliche gastfreundschauft und herzlichkeit machen mich zu einem anderen menschen. auf der insel finde ich eine kleine tauchschule, wo ich mich weiter ausbilden lasse. zum programm gehören einen tief-, einen nacht- und einen navigationstauchgang. in der tiefe von 30m habe ich noch keine anzeichen von stickstoffnarkose, das ist erfreulich. die dreidimensionale welt unter wasser beginnt mich immer mehr zu faszinieren. ich schwimme durch fischschwärme und scheine die zeit allmählich zu vergessen. ehrlich gesagt, in der nacht ins schwarze wasser abzusteigen, braucht beim ersten mal schon etwas überwindung. dann nachdem sich die augen an die dunkelheit gewöhnt haben, gelange ich zur erkenntnis, dass unterwasser auch nachts mehr zu sehen ist, und ich brauche kaum zu erwähnen, welchen genuss mir das tauchen heute bedeutet.