Laos
vom bier zum schnaps

dass die leute in laos alles ein bisschen leichter nehmen, fällt schon auf bevor man richtig im land ankommt. zur SARS-kontrolle hält sich ein zollbeamter eine schutzmaske vors gesicht. in einem formular beantworte ich alle fragen betreffend in den letzten 14 tagen gehabten krankheiten mit nein. worauf der beamte seine maske entfernt, über das ganze gesicht strahlt und meint: "hihi, no SARS". auf dem zollpapier für meinen töff werden gefälligkeitsstempel angebracht während man mir mit patriotischem stolz ein bier lao offeriert. so geht das hier.

auf den 4000 inseln im süden des landes ist bei sonnenuntergängen für romantik gesorgt. ich fahre dem mekong flussaufwärts entlang und kann kilometerweit die vom monsun bewässerte, üppig-grüne landschaft geniessen, bewundere die fleissigen reisbauern, die die überfluteten felder bestellen.

luang prabang
so gelange ich nach vang vieng, einem touristischen ort, wo sich die hippies heute noch treffen. ich habe aber andere sorgen. die nationalstrasse mit der nummer 13 wurde in den letzten drei monaten zwischen vang vieng und luang prabang mehrmals von banditen heimgesucht. es ist schwierig, verlässliche informationen zu bekommen. die mehrheit meint jedoch, dass die strasse im moment sicher ist, und ich nicht alleine fahren soll. ich entscheide mich also für einen kleinen konvoi und fahre die strecke hinter einem bus, mit genügend distanz allzeit bereit zur banditenwende. es passiert nichts. doch die ausgebrannten busse unterwegs mit eingeschlagenen scheiben und schusslöchern sind mir nicht ganz geheuer. auf eindrückliche art und weise erreiche ich also die hauptstadt des ehemaligen königreichs der einmillionen elefanten: luang prabang und verliebe mich in einen tempel, den ich am liebsten nach hause genommen hätte.

die liebe auf den ersten blick


es ist nicht der prunk und glanz, der mich überzeugt, sondern wieder einmal mehr das einfache sowie dessen abendstimmung, bei der die mönche ihre täglichen rituale in sprechchören abhalten. auch wenn dieser tempel viele verzierungen trägt, ist es einer der schlichtesten hierzulande.

luang namtha
nur verhältnismässig wenige touristen gelangen in diese abgelegene region im norden von laos. eine ausnahme stelllen reisende dar, die die schlechten strassen in kauf nehmen oder sich auf durchreise zu china befinden. dabei bietet das plateau einiges an typischer kultur, den diversen ethnischen gruppen. in dem berggebiet lasse ich mich zwar nicht allzu heftig auf die traditionell lebenden leute ein. als tourist richtet man mit dem technischen fortschritt (z.B mein töff) eher nur schaden an. es ist fraglich, wie lange hier die leute noch so leben werden. heute schon sieht man traditionell gekleidete leute mit dem fahrrad und mobiltelefon unterwegs.

dort wo der monsun zuschlägt
einen tag lang hat es nicht geregnet. das kann eine entscheidende voraussetzung für meine letzte etappe nach huey xai sein, über die mein reiseführer schreibt, dass sie während der regenzeit nicht passierbar ist. ich nehme die herausforderung an und stelle aber fest, dass es sich im gegensatz zur monsteretappe in kambodscha um ein nassenwasser handelt. ich bin nicht ganz unglücklich darüber und komme auf der strecke auf volle kosten, was die natur hier zu bieten hat.
am abend noch überquere ich per fähre ein letztes mal den mekong und verabschiede mich von einem land, von dem es heisst, man könne hören wie der reis wächst. so gehört es doch wohl fast schon zur tradition, dass mir auch bei diesem grenzübertritt  reisschnaps, dem lao lao, offeriert wird