neuseeland nordinsel erster teil (westküste)

(von re)

flüge nach auckland
zwei flüge brachten uns nach auckland. der erste flug von bangkok nach sydney verlief nach plan. beim zweiten flug gab es eine angenehme überraschung: wir entnahmen aus der lautsprecheransage, dass es sich beim copilot um pascal marti handelte, einem studienkollegen von mir. pascal und ich hatten uns seit über zehn jahren nicht mehr gesehen. ich nahm dies als anlass und fragte bei der maitre de cabine um bewilligung für eine audienz. pascal war über das spontane treffen genau so verblüfft wie ich. wir hatten nicht viel zeit zum reden. ins cockpit durfte ich während dem flug zwar nicht, dafür wurde mir ein dessert und ein gläschen sekt offeriert. wir fassten die geschehnisse der letzten zehn jahre zusammen und berichteten einander die eigenen zukunftspläne. es war ein kurzer und intensiver moment.

auckland
ein angenehmes wetter erwartete uns in auckland, wenn auch mindestens 10 grad kälter. die sonne schien und alles kam uns im ersten moment sehr sauber, fast steril und teuer vor. wir mussten uns an die neuen verhältnisse richtig dran gewöhnen.
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"segeltörn"
am ersten tag versuchten wir in auckland bei diversen büros eine mehrtägige segeltour zu organisieren. das war alles andere als einfach. auckland hat zwar den ruf der stadt der segel (city of sails), doch schien es für ungeübte segler wie uns kein angebot zu geben. ich liess nicht locker und fragte spontan einen bootsbesitzer im hafen, ob er mich auf ein schiff bringen könnte. dane, der herr den ich zufälligerweise angesprochen hatte, war ein kapitän eines segelklubs, der regelmässig im hafenbecken regatten organisiert. so kam es, dass wir am folgenden nachmittag an einer regatte teilnehmen konnten. gesegelt wurde um eine flasche rum. wir konnten auf dem schiff von john und alain mitsegeln. simi musste dabei kräftig die taue ziehen, und ich war jeweils das gegengewicht und musste beim wenden immer über die kabine und unter dem segel durchklettern. während der segelfahrt tauchte eine familie orkawahle auf. sie erscheinen selten, aber es kommt vor, dass sie sich im november im hafenbecken aufhalten. john erwies sich als alter fuchs. seine strategien gingen recht gut auf. obwohl wir nicht das schnellste unter den 15 teilnehmenden schiffe besassen, endeten wir die regate mit dem rang 5. dieser rang wurde dann tüchtig mit rum und cola begossen.
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(von simi)
mit dem auto unterwegs
in auckland checkten wir diverse autovermietungsfirmen. premium rental cars machte uns das beste angebot, und wir akzeptierten die 900 nz dollar für 45 tage. re und ich besprachen unsere reiseroute bei einem cola und los gings. unser ziel hiess raglan - das mekka der surfer. das linksfahren ging nach einiger zeit ganz gut und wir erreichten schon bald raglan.
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raglan (surfers paradise)
in einem reiseführer lasen wir von einem camping, der sich direkt am meer befindet. leider war er schon ausgebucht. wir mussten deshalb die dienste des touristenbüros in anspruch nehmen. zum glück, denn sie vermittelten uns ein backpackers, welches ca. 6 km von raglan entfernt, nicht weit von den beaches und auf einem hügel, lag. einfach perfekt für uns. das lustigste aber waren die unterkünfte. auf dem areal standen kombüsen aus ausgedienten güterwagen. den beach erreichten wir zu fuss. ein wunderschöner anblick bot sich uns. der sand war schwarz und das wasser türkisblau. leider war das wetter zum surfen nicht sonderlich gut, da es beinahe keine wellen hatte. es gab aber trotzdem einige, die ausharrten und die kleinen wellen ritten. für mich war es spannend zuzusehen, wie die surfer versuchten die wellen zu bezwingen.
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farn
bald konnten wir erkennen, dass der farn nicht vergebens zur nationalplfanze gekührt wurde. was von weitem wie palmen aussieht, sind tatsächlich riesige farnbäume. sie sind nicht zu übersehen und eine augenweide.
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mount egmont (stratford)
bei der fahrt nach stratford zeigte sich der mount egmont in seiner ganzen pracht. wir konnten es nicht erwarten ihn von der nähe aus zu sehen. in einem campingplatz fanden wir eine kabine für eine nacht. wir machten uns mit dem auto auf den weg zum vulkan, mussten aber mit bedauern feststellen, dass er in wolken gehüllt war. wir beschlossen, morgen nochmals unser glück zu versuchen. als wir am nächsten vormittag auf dem plateau ankamen, blies uns der wind um die ohren, und der mount egmont war noch immer in wolken gehüllt.
ich weigerte mich zuerst auszusteigen, da es sehr stark windete, und ich etwas fror. ich biss meine zähne zusammen und zog die wanderschuhe an und schnürte meine kleider so fest zusammen, dass kein wind reinkommen konnte. wir stampften los zum aussichtspunkt. die büsche links und rechts schützen uns etwas vor dem wind. es war fantastisch den wolken zuzusehen. durch die winde wurden sie schnell in verschiedene richtungen geblasen. manchmal stauten sie sich, und es gab ein dichtes wolkenmeer, das sich in regen umwandelte und auflöste, bis wieder blauer himmel ersichtlich wurde - ein spektakuläres wolkenschauspiel. wir harrten am aussichtspunkt über eine stunde aus, doch der mount egmont wollte sich nicht richtig zeigen.
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national park (tongariro crossing)
wir standen um 06.30 h auf, da wir den tongariro crossing walk machen wollten. der himmel war mit wolken bedeckt. an der reception sagte man uns, dass es eventuell am nachmittag regnen könnte. ich war skeptisch. wir hatten nicht die besten kleider dabei und falls es regnen würde, wären 8 h marsch in nassen kleidern auf ca 2000 metern sehr mühsam und gefährlich. wir beschlossen es trotzdem zu wagen. ich zog die skiunterwäsche und warme kleider an. die regenjacke, die wollene strumpfhose, essen und 2 liter wasser packten wir in den rucksack. um 8.00 h fuhren wir los und wurden am anfang des trekkings abgeladen. es war frisch, aber nicht sehr kalt. wir starteten auf ca. 1000 meter. die landschaft glich einer tundra mit niedrigem büschen. der weg war mit holz abgegrenzt und gut ersichtlich. es wurde langsam steiler. ich hatte ein bisschen mühe, da meine kondition etwas zu wünschen übrig liess. re hatte keine probleme und marschierte munter drauf los. als wir auf einer bergkuppe angekommen waren, klärte sich der himmel plötzlich auf, und die sonne kam zum vorschein. wir blickten auf eine wunderschöne bergwelt, genossen den anblick einige momente und assen dabei einen apfel. der weg führte weiter durch einen riesigen vulkankrater. die erde war schwarz und sandig. zwischendurch war sie lehmig, manchmal von steinen und braunen grässerbüschel übersäht. es kam mir so vor, als ob ich auf einem anderen planeten wäre. es war sehr eindrücklich. dann ging es einen weiteren berg hinauf, und anschliessend führte der weg weiter über den bergkamm. es windete sehr stark, und wir mussten die windjacken anziehen. ich schwitzte noch ziemlich von dem aufstieg, liess aber die warmen kleider an, da ich mich nicht erkälten wollte. wir rasteten und assen unsere sandwiches auf dem red crater. die wolken zogen über dem himmel und boten wieder ein spektakuläres schauspiel. re wollte unbedingt ein foto vom mount ngauruhoe aus einer anderen perspektive machen, aber leider verschwand er im nebel und wollte sich nicht mehr zeigen. der vorhang des schauspiels war zu. wir machten uns an den abstieg und sahen kurz darauf den emerald lake. er schimmerte smaragdfarben und lud einem eigentlich zum baden ein, wären wir nicht zuvor gewarnt worden das wasser unberührt zu lassen. auf unserem weg hinab sahen wir noch weitere kleinere und grössere seen.  es war schwierig sich von dem anblick loszureissen, aber die zeit drängte etwas, da wir um 16.30 h am anderen ende des tracks abgeholt wurden. der abstieg war sehr steil und ich merkte langsam mein rechtes knie. wir trafen ca. 45 minuten früher am vereinbarten treffpunkt ein. ich war glücklich und auch etwas stolz auf mich. wir wurden mit einem bus abgeholt. im backpackers angelangt genossen wir die wärme im whirlpool.
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wellington
20 autominuten vor wellington fanden wir ein hübsches und familiäres backpackers. von da aus erkundigten wir die stadt. im hafenviertel machten wir einen empfohlenen stadtrundgang, besichtigten den botanischen garten und das te papa museum, das für sich einen tag alleine beanspruchte. berührt hatte uns eine ausstellung über burma und dessen bevölkerung von einer non-government organisation. die stadt hat einen eigenen und warmen charme, der uns gefiel. re wollte sich schon spasseshalber um einen job kümmern. er meinte, er hätte sicher noch chancen.
mit der erfahrung im tongariro nationalpark und dem voraussichtlich kälteren süden beschlossen wir, uns gute regenjacken mit goretex zu kaufen. wellington scheint hierzu ein richtiges shopping-paradies zu sein. in der schweiz hätten wir mindestens ein drittel mehr bezahlt.
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dies ist unser bericht über den westteil der nordinsel. den osten werden wir nach dem besuch der südinsel erkunden.

24.11.2008, autoren: simi und re