Von Yazd bis Bam

Yazd
nach hunderten von kilometern wüstenfahrt erreiche ich yazd. ein wahrzeichen von yazd ist schon von weitem zu erkennen: ein turm der stille. solche türme wurden von den zoroastern verwendet, um die verstorbenen der natur zurück zu geben. für einen zoraster galt es die vier elemente feuer, erde, luft und wasser getrennt zu halten. deshalb wurde ein leichnam nicht verbrannt, sondern im tower der natur überlassen.

yazd ist im sommer ein sehr heisser ort. für architektonisch interessierte, sind hier die windtürme sehr erwähnenswert, welche durch ein ausgeklügeltes system den wind vom dach umleiten und kühle luft in die räume bringen. in kombination mit zysternen wird auch heute noch das wasser länger frisch gehalten.

Shiraz
unweit von shiraz befindet sich die ruinenstadt persepolis, die von dem damaligen perserkönig xerxes erstellt wurde. sie mag eine sehr bedeutende rolle gespielt haben. das ist zum beispiel an den sehr aufwändigen und detailierten meisselarbeiten zu erkennen. die tatsache, dass alexander der grosse die stadt niedergebrannt hat, weist auch auf einen strategischen standort hin. persepolis besass einen hundertsäulenpalast, wo der könig seinen kommandanten befehle erteilte.

in der nähe von persepolis finde ich kein hotel, aber nach einigem hin und her erhalte ich bei einem restaurant eine bleibe. während ich mich auf der terasse aufhalte, merke ich, dass musik aufgestellt und am abend noch eine hochzeit gefeiert wird. zu meinem erstaunen nimmt die geschlechtertrennung auch hier ihren festen platz ein. ich beobachte, wie die frauen alle hinter einem vorhang verschwinden und ihr eigenes fest mit geschrei feiern, das dem eines indianerkriegslautes nahe kommt. auch der kellner reicht ein plateau nach dem andern durch den vorhang, das dann jeweils von einer frau in empfang genommen wird. die männer tanzen etwas schüchtern auf der terasse. ich werde von einem mann zum tanzen aufgefordert. dies ist mir total fremd, aber ich lasse es geschehen und tanze mit. die braut ist nur unter den frauen zu sehen, wo ich natürlich keinen zugang habe. einmal kommt sie zu einer fotosession hervor, wird dann vom bräutigam begleitet. sie kaschiert sich und trägt eine weisse kapuze bis zum kinn.

Bam
auf dem weg nach bam fahre ich abseits der hauptverkehrsachsen und werde mit besonderen naturbildern der wüste belohnt. ich beobachte windhosen, die wie kleine tornados durch die wüste fegen. die unvergesslichsten pisten fahre ich auf über 2810 meter über meer. das gestein hat eine bunte farbenpalette und reicht von braun über rot, grün bis schwarz. ich raste an einem ort, wo es mich dünkt ich hätte gold gefunden. in der ausgestorbenen wüstenburg arg-e bam spaziere ich auf der stadtmauer. einst aus sand, stroh und lehm erbaut, dann vom regen und wind über jahre arg zersetzt, nimmt die damalige stadt durch renovationsarbeiten wieder langsam form an.

Arg-e Bam, die Geisterstadt in der Wüste bei Bam
gute eindrücke nehme ich vom iran auf meinen weg mit, und ich verabschiede mich mit einem chudahaves, um in pakistan neue eindrücke und erfahrungen zu sammeln.