Malaysia I

spotless clean - urban jungle

ich habe mich mittlerweilen derart an das reisen gewöhnt, dass die zeit nur noch so dahin fliegt. mit etwas verspätung erscheint mein erster artikel über malaysia. auch wenn ich jetzt schon dieses land wieder verlassen habe, weiss ich, dass ich schon bald wieder zurück komme, denn es gibt noch einiges zu sehen und zu tun...

kuala lumpur
nach vier monaten indien mache ich also einen hüpfer nach malaysia. was mich hier erwartet, kann ich erst gar nicht fassen. alles was mich umgibt ist modern, sauber, angeschrieben und organisiert. vom flughafen bringt mich der KLIA express zug direkt ins stadtzentrum. auf dieser strecke kann ich viele palmenplantagen erblicken. auch wenn es hier jetzt nicht so heiss ist wie in indien, laufen überall die klimaanlagen. es ist sehr feucht, und ich schwitze am tag nur einmal. auch muss ich mich anfangs mehrmals in den arm klemmen, denn nur so kann ich spüren, dass ich nicht träume. die gegensätze zu indien sind total krass und im ersten moment wirklich nicht fassbar. hier erscheint alles menschenleer. wie angenehm das doch ist, denke ich mir und leiste mir einen kaffee im bahnhofsrestaurant. eine auf säulen erstellte bahn bringt mich danach zur chinatown, wo ich ein einfaches hotel finde. die bahn ist eine der modernsten errungenschaften kuala lumpurs. es gibt keinen chauffeur mehr, und alles läuft elektrisch gesteuert.
in malaysia gibt es neben den malays viele inder und chinesen. kulinarisch werde ich also entsprechend von indien bis china verwöhnt. endlich einmal mit stäbchen essen, und endlich ist mir auch das essen scharf genug.

in kl, wie die malays die stadt nennen, verbringe ich fast zwei wochen mit sightseeing und organisieren. der töff kommt pünktlich an. die zöllner wollen ihn erst nicht ausrücken, weil an einem feiertag nicht gearbeitet wird. so muss ich zudem noch ein wochenende länger warten, bis ich wieder mobil werde. ich bin überglücklich, als ich nach der warterei mit dem töff davonrollen kann. versicherung, oelwechsel und töffwaschen stehen auf dem programm - und auch ein bisschen shopping.

 konsumieren wird in malaysia gross geschrieben

ich besuche den schmetterlingspark, die nationale moschee und fahre auf den turm der malaysischen telekom, dem menaraturm, wo ich auf das derzeit höchste gebäude der welt blicken kann: die petronas twin towers. sie sind so hoch, dass die spitze in den wolken verschwindet. bei nacht bieten sie der stadt ein imposantes lichtspiel.

petronas twin towers bei regen

wo der fluss sungai gombak in den sungai kelang fliesst, liessen sich die ersten menschen kuala lumpurs nieder. an diesem historischen platz steht heute die freitagsmoschee.

klein und fein, die freitagsmoschee

nationalpark taman negara
den park erreiche ich mit einer dreistündigen bootsfahrt auf einem braunen tropenfluss. ich treffe auf sandra und mike, mit denen ich hier ein paar tage zusammen verbringe. der heutige park hat nie eine eiszeit erlebt und bietet aus diesem grunde eine 130 milionen jahre alte vegetation. auf grosswild treffe ich nicht, dafür aber auf viele instekten, vögel und kleinere tiere. das stimmengewirr im wald lässt einem in eine andere welt eintauchen. eine schlange versetzt mir einen kleineren schrecken, weil ich sie auf einem seil, das als geländer dient, erst nicht sehe. b-b-blutegel erlebe ich hautnah. wer schlecht vorbereitet ist, kann schon ein bisschen das grausen lernen. aber es sind ganz faszinierende kreaturen. als wir einen hornbill davonfliegen hören und sehen, steht uns das herz fast still - ein prikelndes erlebnis.

pulau perhentian kecil (ein tip von mike)
auf dem weg richtung norden lasse ich meinen töff für ein paar tage im hafen von kuala besut stehen und fahre mit einem schnellboot auf die kleinere der beiden perhentian inseln. die geschwindigkeit, die das mit zwei aussenbordmotoren angetriebene boot erreicht, ist beachtlich. in weniger als 30 minuten bin ich schon auf der insel. etwas unschlüssig was ich hier auf der insel alles anstellen will, schlendere ich am kleinen strand hin und her. ich lasse mich auf einen tauchgang mit einem instruktor ein, denn ich will die unterwasserwelt entdecken. völlig zeitlos und angetan vom ersten erlebnis unter wasser, beschliesse ich, ein internationales tauchpadent (padi) zu machen. es ist nichts verrücktes, und ich weiss, dass ich auch mit dem padent ein anfänger bin. es folgen vier weitere faszinierende tauchgänge und ein studium der theorie. ich geniesse einen privatkurs, weil es im moment zuwenig touristen hat.

es ist ein taucherlehrling ins meer gefallen.

nach bestander prüfung verlasse ich die insel um einige erfahrungen reicher und mit wunderbaren taucherinnerungen. erwähnenswert sicher die grosse schildkröte, ein steinfisch, viele baracudas, rochen und ein trigger-fisch, sowie viele korallen. eine faszinierende welt in drei, nein in vier dimensionen, weil die zeit nur so davon läuft.